Lausitzer Rundschau: Terroranschläge in Algerien: Abschottung reicht nicht
Archivmeldung vom 12.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer aufflammende Terror im Norden Afrikas kann Europa nicht gleichgültig sein. Denn die gewalttätigen Islamisten, welche in Algerien, Marokko und auch Tunesien regen Zulauf haben, sehen auch das benachbarte europäische Territorium als feindliches Gebiet an.
Spätestens seit dem Terrormassaker am 11. März 2004 in Madrid, dessen
Attentäter von der anderen Seite des Mittelmeeres kamen, weiß man,
dass diese Bedrohung ernst zu nehmen ist. Europas Sicherheitsbehörden
schätzen entsprechend die Islamistenzellen aus dem Maghreb, die in
der hiesigen Einwandererszene untertauchen, zu Recht als größte
Terrorgefahr auf dem Kontinent ein.
Der Maghreb selbst gleicht derweil zunehmend einem Pulverfass. Bei
freien Wahlen würden vermutlich islamistische Parteien die wenig
demokratischen Führungen im Norden Afrikas hinwegfegen. Dieses
Szenario gilt wohl auch für Algerien, das gerade von einer neuen
Terrorserie erschüttert wird.
Europa muss sich fragen, was es zur Entschärfung der Lage an seiner
südlichen Grenze beitragen kann. Allein die Abschottung gegen den
Ansturm jener nordafrikanischen Migranten, die der Misere zu Hause
entfliehen wollen, ist sicherlich nicht ausreichend.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau