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Neue OZ: Kommentar zu Karl-Theodor zu Guttenberg

Archivmeldung vom 25.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vor einem halben Jahr wusste kaum jemand, wie der Name Karl-Theodor zu Guttenberg geschrieben wird. Und jetzt ist der Wirtschaftsminister bereits populärer als die Kanzlerin. Dieser Aufstieg ist beispiellos.

Inhaltliche Arbeit reicht als Erklärung nicht aus. Dafür ist die Leistung Guttenbergs, etwa in der Opel-Krise, noch zu wenig greifbar. Auch an Umgangsformen und gutem Aussehen allein kann es kaum liegen. Solche Vorzüge besitzen andere Politiker ebenfalls, ohne gleich die Beliebtheitsskala zu stürmen.

Das Phänomen Guttenberg dürfte sich eher aus dem anderen Stil erklären, mit dem der fränkische Adelige auftritt. Jeder spürt: Dieser Politiker ist durch keine überlange Parteiarbeit verbogen oder durchgestylt. Seine Äußerungen wirken geschliffen, aber nicht abgedroschen. Das kommt gut an in einer Zeit, in der Programme und Politikeraussagen immer ähnlicher klingen.

Außerdem: Guttenberg nimmt seine öffentlichen Aufgaben mit einer seltenen Mischung aus finanzieller Unabhängigkeit, persönlicher Neigung und politischem Pflichtgefühl wahr. Dies wirkt im hohen Maße authentisch, zumal der Minister mehrfach bei Reizthemen wie Opel oder Quelle andere Akzente setzte als seine beiden "Vorgesetzten" Angela Merkel und Horst Seehofer. Der Lohn: Platz eins im Politbarometer. Damit sind alle Karrierewege offen...

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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