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Neue Westfälische: Kommentar zum Thema Finanzmarktkrise

Archivmeldung vom 11.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die gläsernen Bankentürme ähneln des Kaisers neuen Kleidern: es genügte ein ernsthafter Zweifel, um ihre einst allmächtigen Hausherren in ihrer Nacktheit zu erkennen.

Längst geht es nicht mehr um persönliches Unvermögen, Gier, Korruption oder Dummheit. Die einstürzenden Vertrauenspfeiler unseres Bankensystems treffen Gerechte und Ungerechte gleichermaßen. Auch hier schlug die Stunde der Wahrheit. Der Souverän, der über den wirtschaftlichen Ausnahmezustand gebietet, ist weder der Internationale Währungsfonds der UNO noch die Europäische Union. Allein der Nationalstaat zeigte sich handlungsfähig. Alles Gerede über seine Aufhebung im Globalisierungsprozess hat sich im Ernstfall als falsch erwiesen. Europas machtbewusste Kommissare und Technokraten machen in des Kaisers neuen Kleidern ebenfalls keine gute Figur.

Quelle: Neue Westfälische

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