Neue OZ: Kommentar zu Leistungen für Hartz-IV-Empfänger
Archivmeldung vom 23.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPhilipp Mißfelder ist ein Schnösel. Mit dem Selbstbewusstsein eines Mannes, der es aus einfachen Verhältnissen in kurzer Zeit weit gebracht hat, schaut er herab auf jene, die schwach, alt oder weniger zielstrebig und erfolgreich sind als er.
Allerdings heißt dies nicht, dass der Chef der Jungen Union deshalb immer nur Unsinn redet. Denn natürlich gibt es Missbrauch unter Hartz-IV-Empfängern. Klar bewiesen ist außerdem, dass hier trotz knapper Kasse überproportional getrunken und geraucht wird. Und auch für die Play Station ist mancherorts Geld da, während es für grundlegende Dinge fehlt.
Was ist also so verkehrt daran, Kindern zu helfen, indem einige Leistungen bargeldlos gewährt werden? Das haben schon andere Politiker vorgeschlagen. Auch Praktikern der sozialen Arbeit ist dieser Ansatz keineswegs fern. Wieso also keine Coupons für Musikstunden? Weshalb kein Schulfrühstück? Warum keine Gutscheine für die Mitgliedschaft in Sportvereinen?
Dagegen spricht allenfalls, dass es als Eingriff in die Freiheit der Eltern gewertet werden kann. Entschieden dafür aber, dass arme Kinder nicht nur finanziell, sondern im Sinne der Chancengleichheit unbedingt auch kulturell und sozial zu fördern sind.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung