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Rheinische Post: Euro-Dilemma

Archivmeldung vom 04.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Griechenland steht vor dem Staatsbankrott. Das Land hat viele Jahre auf Pump gelebt und ist nach allen Regeln der Kunst heruntergewirtschaftet worden. Nur weil Athen seinerzeit frisierte Zahlen vorlegte, haben sich die Griechen überhaupt in die europäische Währungsunion mogeln können.

Eigentlich, so jedenfalls verlangt es das Gerechtigkeitsgefühl, müssten diese skandalöse Misswirtschaft und Trickserei jetzt bestraft werden. Eigentlich. Doch so einfach ist es nicht, denn es geht um den Euro. Wir wären schlecht beraten, den hellenischen Schuldensündern jetzt jede Hilfe zu verweigern. Es ist schwer zu schlucken, aber die griechische Pleite muss verhindert werden. Denn einen Staatsbankrott, dem wohl weitere etwa in Spanien oder Portugal folgen könnten, würde der Euro kaum überleben. Wie schlecht gemanagte Banken gerettet wurden, um einen Finanzkollaps zu verhindern, so muss jetzt auch ein mies verwalteter Staat gestützt werden. Allerdings nicht ohne Gegenleistung. Brüssel muss knallhart kontrollieren, dass die Griechen jetzt die schmerzhaften Spar-Opfer bringen, um die sie sich bisher herumgemogelt haben. Und es muss klargestellt werden, dass Defizitsündern in Zukunft harte Sanktionen blühen  und zwar, bevor es zu spät ist.

Quelle: Rheinische Post

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