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WAZ: Die Sumpfblüte Goldman Sachs

Archivmeldung vom 17.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auch zwei Jahre nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers treibt die Finanzkrise noch Sumpfblüten, die die Vorstellungskraft arg strapazieren. Da bastelt die Investmentbank Goldman Sachs einen Fonds aus Kreditpaketen zusammen, wohl wissend, dass der Auftraggeber des Fonds auf den Wertverlust desselben wettet. Leider darf man das nicht Betrug nennen, weil Goldman Sachs sich mit einem Vergleich über 550 Millionen Euro freigekauft hat.

Vier Prozent des Gewinns 2009 macht die Strafe aus, was nicht zu viel ist angesichts der steigenden Börsenkurse von Goldman Sachs, die der abgewendete Prozess zur Folge haben dürfte. Die Welt ist vor derartigen Machenschaften kaum zu bewahren, schon gar nicht durch eine Ablassgebühr. Der Fall wirft ein grelles Schlaglicht auf die latent vorhandenen Interessenkollisionen im Investmentbanking. Da bieten Geldhäuser wie selbstverständlich ihren Kunden Finanzprodukte an, mit denen sie selbst handeln und auf eigene Rechnung Geschäfte machen. Man kann nur jedem raten, ob Privat- oder Geschäftskunde, mit seinem Vertrauen nicht leichtfertig umzugehen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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