Südwest Presse: zum Zensus-Porto
Archivmeldung vom 17.05.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZeit ist Geld, heißt es. Und diverse Minuten dauert das Ausfüllen des Zensus-Fragebogens durchaus. Doch dies verbucht der verständige Hausbesitzer noch als Bürgerpflicht. Auch das Rückporto dürfte wenig Eigentümer in die Privatinsolvenz stürzen. Zum Ärgernis wächst sich die Volksbefragung aber aus, wenn Behörden und Post nach so langer Vorarbeit nicht wissen, ob auf dem Rückumschlag das aufgedruckte "Bitte ausreichend frankieren" gilt oder nicht.
Dabei genügt ein Blick in die neudeutsch bezeichneten "Responseplus-Angebote" der Post. Mit ihren Kunden - hier den Statistischen Landesämtern - vereinbart sie, wie mit solchen Briefen verfahren wird. Vielleicht hätte das Unternehmen die Offerte Rücksendungen nennen sollen. Dann hätte jeder Mitarbeiter gewusst, dass Umschläge nicht umsonst versendet werden. Oder nehmen Postler den Auftrag, echter Dienstleister zu sein, ganz ernst? Vorsicht. Die Kulanz dürfte sie als Steuerzahler einholen. Es könnte aber auch sein, dass die Landesstatistiker versäumt haben, der Post ihre Regeln für die Zensus-Antworten nahezubringen. Sei's drum. Wenn der Amtsschimmel wiehert, ist der Schuldige meist schwer zu finden. Und bevor das Ross völlig durchgeht, sollten sich Ämter und Post einigen, wer was bezahlen soll. Toll wäre es, wenn es zu einer länderübergreifenden Lösung käme. Sonst könnte der kleine Grenzverkehr wieder aufleben, etwa nach Bayern.
Quelle: Südwest Presse (ots)