Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Karstadt
Archivmeldung vom 13.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWar der gestrige Tag ein guter Tag für Karstadt? Irgendwie schon, irgendwie auch nicht. Es kommt auf den Blickwinkel an. Die Mitarbeiter können sich freuen: Die Gläubiger haben dem Insolvenzplan und damit dem Verkauf der Warenhauskette als Ganzes zugestimmt. Man erinnere sich: Dieser Vorzug war den anderen Arcandor-Töchtern Quelle und Primondo nicht vergönnt.
Der Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hat damit einige Tage mehr Zeit bekommen, einen Käufer für Karstadt zu finden. Das ist gut, da ihm die Interessenten nicht gerade die Tür einrennen. Für die Steuerzahler war der Tag ein schlechter. 650 Millionen Euro und damit so viel wie kein anderer Gläubiger hatte der Staat gefordert. Sehen wird er davon höchstens 20 Millionen Euro. Sollte Karstadt doch noch zerschlagen werden, was passiert, wenn Görg keinen Käufer findet und der Insolvenzplan hinfällig wird, sinkt dieser Betrag auf weniger als die Hälfte. Was bleibt? Die Hoffnung, dass ein Interessent - sofern sich denn einer findet - Karstadt nicht auseinandernimmt. Dann hätte man auch gestern einen Schlussstrich ziehen können.
Quelle: Westfalen-Blatt