Neue Westfälische, Bielefeld: Tarifstreit bei der Bahn
Archivmeldung vom 09.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSpätestens ab Montag ist die Schonzeit vorbei für den Nachfolger von Bahnchef Mehdorn. Dann wird sich zeigen, wie lange Rüdiger Grube seinen Vornamen behält oder wie zuvor Hartmut Mehdorn die Jobbezeichnung dem Familiennamen vorangestellt bekommt. Durchaus erfolgreich hat sich Grube ein besseres Image gegeben als sein als Poltergeist auftretender Amtsvorgänger.
Er genießt nicht nur Ansehen in der Politik, sondern auch bei den Mitarbeitern. Wir wissen nicht, ob Grube generöser auftreten wollte bei den Tarifverhandlungen als weiland Mehdorn. Doch sicher wissen wir, dass mögliche Großzügigkeit längst ausgebremst wurde von der Bundesregierung. Die will ihrer 100-prozentigen Staatstochter Bahn von 2011 an bis 2014 jedes Jahr 500 Millionen Euro aus der Bilanz saugen. So viel nämlich will der Bund als Eigentümer zukünftig an Dividende. So könnte Grube zumindest die Forderung der Gewerkschaften GDL, Transnet und GDBA nach gleichem Lohn bei der staatseigenen DB wie bei ihren privaten Konkurrenten nützlich sein. So manche durchaus auch einträgliche Verbindung hat die Bahn verloren, weil ihre Konkurrenten preiswerter fahren - auch dank geringerer Löhne, günstigerer Schichtpläne und weniger kostspieliger Zulagensysteme.
Quelle: Neue Westfälische