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Rheinische Post: Parteien-Schwund

Archivmeldung vom 17.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sterben die Volksparteien aus? Die SPD hat sich seit der deutschen Einheit von 920 000 auf 568 000 Mitglieder fast halbiert, die CDU schrumpfte von 750 000 auf 561 000. Den kleinen Parteien ergeht es nur unwesentlich besser.

Wenn der Mitgliederschwund andauert, gehen der Demokratie bald die Aktiven aus. Vor allem der Kommunalpolitik, die ohne ehrenamtliche Politiker nicht leben kann, stünden dann schwere Zeiten bevor.

Der Schwund hat nicht mit aktuellem Verdruss über die große Koalition zu tun, sondern mit langfristig negativen Trends für CDU und SPD. Die meisten Mitglieder sind in den hochpolitisierten 70er und 80er Jahren eingetreten. Diese Jahrgänge erreichen jetzt nach und nach das Sterbealter. Austrittswellen kamen hinzu; bei der SPD wegen Schröders Reform-Agenda, bei der CDU wegen der Spendenaffäre. Eintritte gleichen die Verluste nicht mehr aus.

Mitgliedschaften erscheinen heute wenig attraktiv, woran die Parteien selbst schuld sind, was aber auch ein schlechtes Licht auf das politische Mitverantwortungsgefühl heutiger Generationen wirft. Um die Zukunft der Demokratie wäre es besser bestellt, wenn mehr Bürger nach dem Motto handelten: Nicht nur meckern - eintreten und aktiv verändern.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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