Admiral De Felice: Die Flaggenstaaten haben die Gesetze zu respektieren und müssen die Migranten aufnehmen
Archivmeldung vom 27.05.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNicola de Felice, Konteradmiral (a.D.) schrieb den folgenden Kommentar: "Zehn NGO-Schiffe, die sich bereits auf See befinden oder im Begriff sind, ihre Anker zu lichten, steuern libysche Gewässer an und rufen damit die Menschenhändler auf den Plan, die, nachdem sie von den Migranten hohe Geldzahlungen erpresst haben, eifrig ihre menschliche Ware auf baufälligen Schlauchbooten losschicken, ohne Rücksicht auf zunehmende Todesfälle auf See zu nehmen."
De Felice weiter: "Als alter Seemann musste ich natürlich an die Szenen in dem Film „Inferno dal mari“ denken, der vor einigen Monaten auf RAI Storia ausgestrahlt wurde und in dessen Mittelpunkt die Taktik des „Wolfsrudels“ stand, der Visitenkarte des deutschen Admirals Karl Dönitz, der treibende Kraft beim Aufbau von Hitlers U‑Bootwaffe. Seine Taktik: Geschwader von U‑Booten gegen Schiffskonvois auf dem Weg nach Großbritannien zu schicken, die Seewege zu kappen und den Feind dadurch wirtschaftlich zu erwürgen.
Jetzt hat sich das Szenario geändert, die Deutschen sind andere und die Insel auch. Die Beute ist jetzt die Insel Sizilien, von Europa ihrem Schicksal überlassen, als „Anlegeplatz“ für die Anlandung illegaler Einwanderer zu dienen. Wie ein Rudel Wölfe sind die NGO-Schiffe im Mittelmeer präsent: Die deutsche Sea Eye 4, die von der evangelischen Kirche finanziert und von der Nachfolgerpartei der kommunistischen Partei der DDR – Die Linke – betrieben wird, hat gerade 414 illegale Einwanderer in Pozzallo angelandet. Sie findet in der spanischen Open Arms gute Gesellschaft. Die andere deutsche Sea Watch 3 – die es sich früher schon mal herausgenommen hatte, Patrouillenboote der Guardia di Finanza zu rammen – segelt „in Erwartung ihrer Beute“ im sizilianischen Kanal und wartet darauf, dass sich zunächst die spanische Alta Mari füllt. Letztere wird sich hüten, in ihrem Heimatland aufzutauchen, denn Ministerpräsident und Linken-Chef Pedro Sánchez hat zuletzt schon die Armee eingesetzt, um illegale Einwanderer in Ceuta zurückzudrängen, und eine Geldstrafe von 900.000 Euro über diejenigen verhängt, die es wagen, mit illegalen Migranten in spanische Gewässer einzudringen. Und was ist mit den norwegischen Schiffen? Die Geo Barents, super ausgerüstet, um mit einer Ladung Illegaler nach Norwegen zurückzukehren (sofern sie das will), befindet sich bereits in der Straße von Gibraltar, um sich der ebenfalls unter norwegischer Flagge segelnden Ocean Viking anzuschließen, die eben ihre Motoren in Syracusa warmlaufen lässt.
Die Sea Watch 4 befindet sich in Trapani, während die anderen beiden deutschen Schiffe Alan Kurdi und Louise Michel (finanziert vom Multimillionär und Straßenkünstler Banksy, der von der Polizei vom Markusplatz gejagt wurde) noch in Borriana, dem spanischen Hafen der „Piraten des 21. Jahrhunderts“, vor Anker liegen. Und dann gibt es noch das italienische Schiff Mare Ionio in Venedig, wo gegen seinen ehemaligen Missionsleiter Casarini und 7 weitere Personen ermittelt wird, weil sie Migranten gegen hohe Geldzahlungen umgeladen haben. Sizilien wartet nun träge auf sein „Inferno dal mari“, das sich diesen Sommer an den Küsten, auf den Straßen, in den Städten ausbreiten wird, wo nach wie vor Schwärme von Nicht-EU-Migranten – einige von ihnen Covid-positiv – ziellos das Land durchstreifen, das einst das Land des Stauferkaisers Friedrichs II., seine „Perle des Westens“, war.
Dramatische Ereignisse, die mit staatlichen Maßnahmen vermieden werden können, die entschlossen und sofort getroffen werden müssten, um die Mitverantwortlichen dieser Tragödie festzunageln, nämlich die Flaggenstaaten, die rechtlich an den NGO-Operationen beteiligt sind. Ich bestehe darauf: Die Dublin-Verordnung der EU, die von den Mitgliedstaaten verlangt, Migranten bei ihrer ersten illegalen Überfahrt in Empfang zu nehmen, ist auf die Decks von denjenigen Schiffen anzuwenden, die unter der Flagge dieser Staaten segheln und somit das Hoheitsgebiet ihrer jeweiligen Flaggenstaaten darstellen. Andernfalls müssen wir einen Sommer voller Kontroversen, Rücktritte und Todesfälle auf See erwarten.
- Datenbasis: IL TEMPO (Printausgabe vom 25.Mai)
Quelle: Unser Mitteleuropa