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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Atomkraft

Archivmeldung vom 16.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Industrie schaut in die Zukunft und erkennt mit Milliarden-Investitionen in Windräder und Solarkraftwerke bereits die Realitäten an: Die immer preiswerter werdende regenerative Energie ist die Energie von morgen.

Die Atomkraftbetreiber tun das ihre, um die ökonomische Entwicklung noch zu verstärken, indem sie sich ihrer Verantwortung im Umgang mit dem hochgiftigen nuklearen Material nicht gewachsen zeigen. Nach den Pannen von Krümmel nun neuer Stoff im Dauerskandal um das niedersächsische Atommüll-Lager Asse. Mit Christian Wulff, CDU-Chef in Niedersachsen und Angela Merkels Vize in der Partei, bröckelt jetzt ein Eckstein in der Pro-Atomfront von Union und FDP, die sich vom einst mühsam zustande gebrachten Ausstiegskonsens für ältere Atommeiler verabschieden will. Und mit jeder neuen Negativnachricht aus der Branche gewinnt das Thema an Wucht im nahenden Wahlkampf. Wollen CDU/CSU und FDP tatsächlich das vorwiegend ökonomische Interesse der großen Energieversorger höher bewerten, als die sich aus immer neuen Pannen nährende Abneigung der Mehrheit der Gesellschaft? Die unsichere und angesichts der ungelösten Endlagerfrage unverantwortbare Energieform Atomkraft ist von gestern. Der sich noch über Jahrzehnte hinziehende, im Ausstiegsgesetz festgelegte Zeitplan zum Abschalten der Meiler bietet auch Union und FDP genügend Zeit zum Umschalten, ohne Gesichtsverlust befürchten zu müssen. Wer diesen Konsens in Frage stellt, startet angesichts der Nachrichten aus Krümmel und Asse mit einem Klotz am Bein in den Wahlkampf.

Quelle: Südwest Presse

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