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Westfalenpost: Viele Wahrheiten Zur Lehrstellenlücke und ihren Ursachen

Archivmeldung vom 22.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ja, es ist richtig: Mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Zuge des Aufschwungs haben sich auch die Ausbildungschancen für Jugendliche spürbar verbessert. Heißt: Die Unternehmen bieten mehr Ausbildungsplätze an, als noch vor zwei, drei Jahren - und viele davon bleiben unbesetzt.

Einerseits. Andererseits ist die Lehrstellenlücke noch lange nicht geschlossen: Rechnerisch kommen derzeit etwa in NRW fast zwei Bewerber auf eine freie Stelle. Viele warten schon seit einem Jahr oder länger vergeblich auf eine Lehrstelle, und viele werden auch in diesem Jahr wieder leer ausgehen. Ein Widerspruch? Nein. Zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt gibt es viele Wahrheiten. Immer schon. Zu unterschiedlich sind Rahmenbedingungen je nach Region und Branche, als dass ein schlichtes Gut oder Schlecht der Wirklichkeit gerecht würde. Eine Tatsache ist zum Beispiel, dass gerade in Südwestfalen bei vielen Mittelständlern die Ausbildungsplätze frei bleiben. Warum? Ist die Schulbildung der Bewerber zu schlecht oder sind die Ansprüche zu hoch? Sind die Jugendlichen örtlich zu unflexibel oder übersteigt die geforderte Mobilität ihre finanziellen Möglichkeiten? Ein Fünkchen Wahrheit steckt wohl in alledem. Wenn die Zahl der Bewerber in wenigen Jahren aus demographischen Gründen zurückgeht, wird die Lehrstellenlücke kleiner werden. Aber auch dann noch wird es Jugendliche geben, die leer ausgehen. Leider.

Quelle: Westfalenpost (von Sven Nölting)

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