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Rheinische Post: Putin schimpft

Archivmeldung vom 11.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Russlands Präsident Putin geht mit den USA scharf ins Gericht. Wenn es um seine eigenen Interessen gehe, schere sich Washington nicht um Demokratie und Menschenrechte. Egal wie man zu diesem Befund steht, erstaunlich ist, dass er von einem Präsidenten kommt, der seit Jahren nach diesem Rezept in Tschetschenien verfährt.

Doch Putin wollte wohl eher eine Replik auf US-Vorwürfe loswerden, Moskau untergrabe die territoriale Einheit seiner Nachbarn und zerstöre demokratische Bewegungen.

Die verbale Zuspitzung erfolgt in einem Augenblick, wo eine Konfrontation zwischen den beiden Mächten auf einen weiteren Konfliktherd einwirkt: den Atomstreit mit dem Iran. Russland verfolgt dort massive Wirtschaftsinteressen, und es wird alles daran setzen, um Sanktionen gegen die Mullahs zu verhindern. Die USA wollen eine atomare Aufrüstung des Iran verhindern, die im übrigen auch in der arabischen Welt weitgehend abgelehnt wird. Sollte die amerikanisch-russische Rhetorik nicht bald moderater werden, wird sich das politische Klima verschlechtern. Die Russen rüsten massiv auf, doch das wird Moskau nicht wieder in die erste Reihe der Weltmächte bringen. Das schaffen nur Wirtschaft und vor allem Technologie - und daran hapert's.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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