Rheinische Post: Risiko-Zone Flughafen
Archivmeldung vom 18.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs sind keine leichten Tage für die französische Fluglinie Air France. Nach dem schrecklichen Absturz einer Air-France-Maschine vor zweieinhalb Wochen über dem Atlantik, die 228 Menschen das Leben kostete, reißen die Spekulationen über Sicherheitslücken bei der Airline nicht ab.
Nun ist es offenbar auch zu einem Zwischenfall in Düsseldorf gekommen: Zwei durchtrennte Kabelstränge im Laderaum legten einen Rauchmelder lahm. Technisch kein Problem. Gefahr für die Passagiere, das betont auch Air France, bestand zu keiner Zeit. Aber es bestand trotzdem ein Sicherheitsrisiko. Man mag sich nicht ausmalen, was hätte geschehen können, wenn die unbekannten Täter sich an flugwichtigen Teilen des Airbus zu schaffen gemacht hätten. Aber der Vorfall betrifft nicht nur Air France. Wenn sich bei den Ermittlungen erweisen sollte, dass sich Flugzeuge trotz der drakonischen Sicherheitsvorkehrungen auf den Flughäfen unbemerkt manipulieren lassen, dann könnte dies das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit des Flugverkehrs stärker erschüttern als alle technischen Defekte. Es wäre schlimm, wenn Passagiere, die nervende Sicherheitschecks über sich ergehen lassen, den Eindruck bekommen, dass ihre Maschinen nicht entsprechend bewacht sind. Nur eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls kann dies verhindern.
Quelle: Rheinische Post (von Matthias Beermann)