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Schwäbische Zeitung: Sprachlose Autokonzerne - Leitartikel zu Autokonzernen

Archivmeldung vom 03.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Rekordumsatz, Bestmarken beim Konzernergebnis - und vor allem eines: Daimler ist mit seiner Marke Mercedes wieder der weltweit größte Hersteller von Fahrzeugen im Premiumsegment. Dazu ein blendender Jahresstart, Daimler-Chef Dieter Zetsche hätte allen Grund, selbstbewusst und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Doch die Jahresprognose spricht eine andere Sprache: Allenfalls "leicht" wollen die Stuttgarter ihr Ergebnis 2017 steigern.

Natürlich sind da enorme Investitionen in autonomes Fahren und E-Mobilität und die Probleme der Lastwagensparte. Doch der wahre Grund ist ein anderer: Die Wirtschaft hasst nichts so sehr wie die Unsicherheit - und im Vergleich zu den vergangenen Jahren war die Welt mit Brexit und einem US-Präsidenten, der den Freihandel in Frage stellt, selten so unvorhersehbar wie in diesen Tagen.

Daimler, und mit den Stuttgartern die gesamte deutsche Automobilindustrie, scheint in Schockstarre gefallen zu sein. Sie nimmt die Angriffe Donald Trumps ohne Gegenwehr hin, während die Chefs von Ford, GM und Fiat-Chrysler nur drei Tage nach dem Amtsantritt im Weißen Haus vorgesprochen haben. Auch Daimler, BMW und VW müssen das Gespräch mit dem Präsidenten suchen. Zu wichtig ist der amerikanische Markt für die deutschen Autobauer.

Dabei kommen Zetsche, BMW-Chef Krüger und VW-Vorstandsvorsitzender Müller nicht als Bittsteller. Sie kommen als Vertreter von Unternehmen, die in den USA wichtige Arbeitgeber und bedeutende Steuerzahler sind. Es geht nicht darum, sich anzubiedern, sondern darum, sachlich und selbstbewusst darauf hinzuweisen, dass eine Abschottung nicht zuletzt auch den USA selbst schaden würde. Nur derjenige hat eine Chance, eine Wertedebatte zu führen, der auch mit seinem Kontrahenten spricht.

Siemens-Chef Joe Kaeser hat das erkannt. Er hat Stellung bezogen und die USA an ihre Tradition als Wiege der Freiheit und des Freihandels erinnert. Seine Taktik ist erfolgsversprechender als die der deutschen Autokonzerne.

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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