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Rheinische Post: CDU, links der Mitte

Archivmeldung vom 27.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Trends in der Wählerschaft verändern sich langsam. Das gewiss nicht linker Umtriebe verdächtige Meinungsforschungsinstitut Allensbach hat über Jahre eine Verschiebung in der Eigeneinschätzung des Durchschnittswählers ausgemacht - leicht links von der Mitte.

Die CDU-Chefstrategin Angela Merkel ist diesem Trend gefolgt. Ihr raffinierter Wahlsieg von 2009 beweist das. Jetzt zahlt sie den Preis dafür. Denn nach dem Abgang des Chef-Konservativen Roland Koch fehlt ihr das Pendant auf dem rechten Flügel. Noch stärker gilt das für das wirtschaftspolitische Profil der Union. Dort verfügt die Partei über Technokraten, nicht mehr über grundsatztreue Ordnungspolitiker. Die Statik der letzten verbliebenen Volkspartei ist damit gestört. Und es sieht nicht danach aus, als ob irgendjemand in die Fußstapfen Kochs treten könnte. Die CDU  ist links der Mitte angekommen und wird den rechten Flügel auf Dauer kaum halten können. Die starken Minister in Merkels Kabinett - Röttgen, de Maizière, Schäuble und von der Leyen - folgen ihrer Linie. Die Konservativen und Wirtschaftsliberalen in der Partei sind hingegen führungslos. Wenn sie es bleiben, ist auch die Stellung der Kanzlerin auf Dauer gefährdet.

Quelle: Rheinische Post

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