Rheinische Post: Kindertäter
Archivmeldung vom 31.07.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer große Denker Kant hat gesagt, dass ihn außer dem "gestirnten Himmel über uns" noch dies staunen lasse: "das moralische Gesetz in uns". Wenn jeder nicht schwachsinnige Mensch, egal, ob unter guten oder schlechten Bedingungen aufgewachsen, einerlei, ob religiös oder nicht, ein Urgefühl dafür hat, was moralisch und amoralisch ist, dann wussten die Mönchengladbacher Kinder, die ihre betagte Nachbarin über längere Zeit hinweg gequält haben, was sie taten, dass sie Unrecht taten.
Das moralische Gesetz in ihnen, besonders in den Bandenanführern, unterlag der Lust an der Schäbigkeit gegenüber einer wehrlosen Seniorin. Dass Jüngste und Älteste, also die vergleichsweise Hilflosen unter uns, so oft malträtiert werden, ist ein Warnsignal. Es verweist auf Respekt- und Schamlosigkeit gegenüber heranwachsendem und sich neigendem Leben. Die, die dazu seit langem mahnend den Finger heben, werden nicht selten dümmlich belächelt. Der Gladbacher Auswuchs moralischer Verwahrlosung liegt auch daran, dass einige Kinder unter den dösenden Blicken ihrer Erziehungsverweigerer auf die kriminelle Rutsche geraten sind. Die Strafunmündigen benötigten dringend Hilfe, ihre Erzeuger müsste man bestrafen (können).
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post