Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum rechten Terror
Archivmeldung vom 24.11.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDem Unbeteiligten stellen sich die Ermittlungen rund um die Zwickauer Neonazi-Terrorzelle als absolutes Chaos dar. Einzelne Ermittlungsbehörden widersprechen sich im Akkord. Der nächste Tiefpunkt ist die umstrittene Aussage von Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamts: Er behauptete bereits am Montag, es habe eine Beziehung zwischen der Familie der 2007 ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter und der rechtsextremen Gruppe gegeben. Dem widersprachen gestern der Stiefvater der Polizistin und Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall.
Was die Aussage Zierckes für die Familie bedeutet, ist nur zu erahnen. Sollte er Unrecht haben, ist es ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen. Es muss dringend einen sensibleren Umgang mit so heiklen Informationen geben! Klar war bislang, dass in der Vergangenheit bei den Behörden viel im Argen lag - besonders bei der Weitergabe von Informationen. Alle Seiten schworen, dies würde sich schnell ändern. Das übereilte Herausposaunen halbgarer Informationen ist allerdings beschämend - dann lieber schweigen.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)