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Ostsee-Zeitung: zu Billiglöhnen im Osten

Archivmeldung vom 21.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Vorwurf ist nicht neu, dass die Bundesagentur für Arbeit mit ihren offiziellen Statistiken trickst. Ein-Euro-Jobber gelten nicht mehr als arbeitslos, Teilnehmer eines Bewerbungstrainings auch nicht. Mit der Realität hat das nichts zu tun. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Die Einkommens-Statistik der Arbeitsverwaltung ist ein weiteres Beispiel: Im Osten sind die Löhne bekanntlich geringer als Westen. Wie viele Niedriglöhner es gibt, wird getrennt berechnet - einmal auf Grundlage der Ost-Löhne, einmal auf Basis der West-Einkommen. Siehe da: Plötzlich gibt es in Ost und West etwa gleich viele Billigjobber, nämlich 21 und 20 Prozent. Anders sieht es aus, wenn die Gehälter aus ganz Deutschland der Maßstab sind. Dann wird fast jeder zweite Arbeitnehmer im Osten schlecht bezahlt. Diese Darstellung beschreibt die Wirklichkeit besser - passt aber politisch nicht ins Bild. Gern wird dann von niedrigeren Lebenskosten im Osten geredet. Noch so eine Mär, wie jeder weiß, der schon in Rostock oder Leipzig auf Wohnungssuche war.

Quelle: Ostsee-Zeitung (ots)

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