Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Balda
Archivmeldung vom 08.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBalda hat sich im Überlebenskampf ein bisschen Luft verschafft - nicht weniger, aber auch nicht mehr. Die Rücknahme der Balda Solutions befreit den Vorstandsvorsitzenden Joachim Gut von der Notwendigkeit, sofort 25 Millionen Euro für die Verluste im vierten Quartal 2007 auf den Tisch der Teilzeit-Eigentümer von Aurelius legen zu müssen.
An den 25 Millionen Euro wird sich entscheiden, ob der Gang zum Insolvenzgericht nur verschoben ist. Stellt sich heraus, dass Guts Prognose von »nur« gut zehn Millionen Euro Verlust richtig war, hat Balda möglicherweise doch noch eine Zukunft. Stimmen dagegen die Angaben von Aurelius, dürfte der Balda-Vorstand das Vertrauen der Banken endgültig verspielt haben. Dann darf man gespannt sein, wie sich Lars Windhorst, Premiere-Chef Georg Kofler, US-Investor Guy Wyser-Pratte und andere Anteilseigner mit schillernden Namen möglichst verlustfrei herauswinden werden. Den Beschäftigten von Balda Solutions, Werkzeugbau und dem Werk in Ungarn kann dies allmählich egal sein. Die Chancen, dass sie heil unter dem Dach eines neuen Käufers landen können, sind nach dem Rein-Raus-Spiel von Aurelius sehr gesunken. Angesichts der Schnelligkeit, mit der sich die Handy-Produktion aus Europa verabschiedet, eröffnen Teilzeit-Eigentümer wie nun wieder die Balda AG keinerlei posiive Perspektive.
Quelle: Westfalen-Blatt