Rheinische Post: Die Macht der Ölkonzerne
Archivmeldung vom 14.08.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlWenn Ölkonzerne in einer offenbar konzertierten Aktion ihre Preise anheben, ist Vorsicht angesagt. Die schrittweise Abschaffung des Normalbenzins in Zeiten hoher Ölpreise ist ein solches Vorgehen. Weil die Premium-Sorten nicht laufen, wollen die Multis wenigstens ihre Billig-Angebote aus dem Markt nehmen.
Dass ihnen dies so einfach gelingt, ist nicht unbedingt eine Zeichen für viel Wettbewerb. Denn insbesondere ältere Wagen sparen kaum an Benzin, wenn sie die teurere Sorte Super nehmen. Bestenfalls für neue Typen gilt dieses Argument, das die großen Mineralölkonzerne so für ihren jüngsten Schritt heranziehen. Der Autofahrer hat also wieder einmal das Gefühl, von den Riesen der Ölbranche über den Tisch gezogen zu werden. Für die ist die schrittweise Entfernung des Normalbenzins eine Kostenersparnis erster Güte. Denn gerade die Vielzahl der Sorten macht die Benzinherstellung so teuer. Das zeigt das Beispiel der Amerikaner, die fast in jedem Bundesstaat unterschiedliche Sprit-Cocktails anbieten. Wenn wirklich Wettbewerb an den Tankstellen herrschte, wäre ein solcher Schritt unbedenklich. Denn dann könnten sich die Konzerne das nur leisten, wenn die Kunden es akzeptierten. Das ist aber beim jüngsten Vorstoß offensichtlich nicht der Fall.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post