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Lausitzer Rundschau: Der Streit von CSU und FDP

Archivmeldung vom 15.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Erst nannte CSU-Chef Horst Seehofer seinen Amtskollegen von der FDP, Guido Westerwelle, ein "Sensibelchen", jetzt keilte der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle mit Worten wie "wenig intelligent" und "parasitär" zurück.

Es klingt wie das kindische "Selber, selber, sagen alle Kälber" und ist auch von entsprechendem intellektuellem Niveau. Das kann ja heiter werden für Angela Merkel, wenn Schwarz-Gelb nach der Wahl regierenden sollte.

In einer solchen Koalition hätte es die CDU-Chefin mit zwei Parteien auf Ego-Trip zu tun. Weder CSU noch FDP wollen allgemein gefallen, sondern jeweils nur einer speziellen Klientel. Die CSU den Bayern. Sie kennt, wenn es um ihre Machtabsicherung dort geht, keine Verwandten. Die FDP wiederum will nachweisen, dass ohne sie ein schleichender CSU-Sozialismus Einzug hielte und gibt sich besonders grundsätzlich. Die gönnen sich gegenseitig nicht das Schwarze unter den Fingernägeln. Geführt werden diese Parteien von Vorsitzenden, die auf einem ganz speziellen persönlichen Ego-Trip sind. Seehofer und Westerwelle ist noch jede Kamera wichtiger als ein vertrauliches Gespräch und jede Schlagzeile, beginne sie auch mit dem Wort Streit, besser als gar keine. Verbrannte Erde auf Seiten Merkels nehmen beide durchaus in Kauf, was man daran sieht, dass sie derzeit ungeniert um die Verteilung von Regierungsposten streiten, obwohl sie wissen müssten, dass das die Wähler vergrault. Schwarz-Gelb, so es denn käme, wäre für Merkels Moderationskünste wirklich eine Herausforderung. 

Quelle: Lausitzer Rundschau

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