Westfalen-Blatt zu Studienabbrecher
Archivmeldung vom 02.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttAn Universitäten brechen 32 Prozent der Studenten ihr Studium ab, an Fachhochschulen 27, in naturwissenschaftlich-mathematischen Studiengängen sind es sogar noch viel mehr.
Der Veröffentlichung dieser Zahlen muss jetzt eine tiefgehende Analyse durch Bildungsverantwortliche folgen. Die Begründung, viele junge Menschen wüssten eben noch nicht genau, für was sie sich interessierten, greift zu kurz. Vielleicht stimmt sie auch gar nicht. Denn ein Abiturient, der sich für Physik oder Chemie einschreibt, tut das wahrscheinlich kaum aus dem hohlen Bauch heraus, sondern ganz bewusst.
Möglicherweise beginnt das Problem ja nicht erst an den Unis. War früher ein Abitur mit einer Eins vor dem Komma eine Seltenheit, ist das heute nichts Besonderes mehr. Die Traumnote 1,0 gab's 2002 in Berlin 17 Mal, zehn Jahre später 234 Mal - bei annähernd gleicher Schülerzahl. Das nährt den Verdacht, dass die Anforderungen an den Schulen sinken. Wenn gleichzeitig die Universitäten ihr Lehrprogramm stur durchziehen, ist der massenhafte Studienabbruch programmiert.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)