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OV: Der Schrecken ohne Ende

Archivmeldung vom 19.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Lage in Afghanistan hat sich in den letzten Jahren nicht groß verändert. Leider. Fortschritte in der Befriedungspolitik der Alliierten kann man höchstens marginal nennen. Das belegen die tödlichen Anschläge überdeutlich, die gerade in fast täglicher Taktzahl am Hindukusch ausgeübt werden.

Dass die jüngsten Attentate sich gezielt gegen die Sicherheitskräfte richteten, lässt die Hoffnungen auf mehr Sicherheit in dem Land immer weiter schwinden. Denn es ging in den letzten Jahren ja zielgerichtet gerade um die Übergabe der Polizei- und Militärgewalt an die Ordnungskräfte der Einheimischen, damit es vor dem angekündigten Abzug der ausländischen Truppen einen geordneten Übergang geben kann. Dieser Plan ist wohl illusorisch.

Die jüngste Okkupations-Geschichte Afghanistans lässt sich in zwei Etappen einteilen: In der ersten wurden in einer konzertierten Aktion die Taliban durch die alliierten Streitkräfte aus dem Amt und in die Berge gejagt. Diese Operation ging schnell und reibungslos - mit dem Makel, dass die Truppen den Oberschurken Bin Laden nicht zu fassen bekamen.

In der zweiten Etappe lief es nicht so erfolgreich. Da ging es darum, am Hindukusch ein stabiles, demokratisch legitimiertes System zu etablieren. Davon kann auch nach zehn Jahren Krieg nicht die Rede sein. Und wenn die Ausländer abziehen, dann kommt es zum Schwur: War es das alles wert? Gut möglich, dass Hamid Karsai, der als Regierungschef in Wahrheit nur die Kapitale Kabul beherrscht, ganz schnell verschwunden ist.

Unterdessen meldet das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, es benötige im laufenden Jahr noch zusätzliche Mittel in Millionenhöhe zur Versorgung der darbenden Zivilbevölkerung. 7,3 Millionen Menschen in verschiedenen Regionen sind hilfsbedürftig. Dafür fehlen 178 Millionen Euro.

Unterdessen erreicht der Mohnanbau wieder seine normale Kapazität - nachdem im vergangenen Jahr die Produktion eingebrochen war. Allerdings nicht wegen offizieller Kampagne gegen den Anbau, sondern auf Grund einer unbekannten Pflanzenkrankheit.

Quelle: Oldenburgische Volkszeitung

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