WAZ: Anschläge in Jakarta
Archivmeldung vom 18.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLange war es ruhig in Indonesien. Die Regierung hatte die extremistischen Islamisten konsequent bekämpft und die Sicherheitskontrollen extrem verschärft.
Nach dem Blutbad auf der Ferieninsel Bali 2002, als mehr als 200 Menschen starben, und dem Bombenanschlag auf das Marriott-Hotel in Jakarta 2003 (zwölf Tote) war ein bisschen Frieden in die junge Demokratie eingezogen. Er war trügerisch. Der jüngste Terror reiht sich nahtlos in eine blutige Anschlagserie ein: Mumbai, Islamabad, Amman, Scharm el Scheich - immer wieder traf es Luxushotels, in denen viele Ausländer verkehren. Das Ziel: Angst verbreiten und das Gefühl verstärken, dass es keine Sicherheit gibt, Ausländer abschrecken, die Wirtschaft schwächen. In Indonesien scheint das zu gelingen. Dort gibt es nicht einmal das hundertprozent sichere Gefühl, mit den üblichen Verdächtigen - der radikal-islamischen "Jemaah Islamiyah" - die richtigen Drahtzieher im Blick zu haben. Dass auch die Opposition hinter dem Terror stecken könnte - wie der Präsident in seinen Andeutungen mutmaßt - macht die Lage noch gefährlicher.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung