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Mittelbayerische Zeitung: Womit zu rechnen ist

Archivmeldung vom 25.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Fünf Mark für den Liter Sprit forderten die Grünen vor gut zehn Jahren. Da war was los: Die Titelseiten quollen über von Empörung. Heute nähern wir uns dieser Marke zügig und es passiert - nichts. Die Bundesregierung sieht zu, wie auch Kleinverdiener und Pendler für die Schuldenkrise an der Tankstelle zahlen.

Zur Erinnerung: Die Hauptschuld am momentanen Rekordniveau tragen die hohe Steuerquote und der schwache Euro. Der Ölpreis ist von seinem Höchststand noch ein Stück entfernt. Wenn politisch überhaupt reagiert wird, dann populistisch und kontraproduktiv. Etwa in Frankreich, wo der neue Präsident die Steuerquote senken will. Populär, klar, aber nachhaltig? Binnen kürzester Zeit wird die Anbieterseite die Senkung wieder aufholen, der ohnehin klamme Nachbarstaat schaut in die Röhre. Aus diesem Dilemma scheint es nur unbequeme Ausfahrten zu geben: Runter vom Gas, unnötige Fahrten vermeiden und - mit oder ohne App - das günstigste Spritangebot suchen. Und noch etwas könnten Autofahrer tun: auf sparsame Modelle umsteigen. Wie hieß es diese Woche: Noch nie hatten hierzulande verkaufte Autos so viel PS wie heute - 138 PS im Schnitt. Hier könnte auch die Politik gegensteuern - mit Steuer-Anreizen für Sparmobile, oder einer Pendlerpauschale, die nicht mehr umso stärker wirkt, je mehr der Pendler verdient. Doch damit ist nicht zu rechnen, dafür mit weiter steigenden Spritpreisen.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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