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Südwest Presse: Thema Kanzleramt

Archivmeldung vom 12.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Bundeskanzleramt ist nicht irgendein Bauwerk in der an repräsentativen Adressen nicht armen Hauptstadt. Die Machtzentrale am Spreeufer gilt über die Grenzen der Republik hinaus als Visitenkarte der Bundesregierung. Berlin-Besucher aus aller Welt bestaunen täglich den Amtssitz der Bundeskanzlerin gleich gegenüber dem historischen Reichstag.

Dass nun ausgerechnet hier massive Bauschäden zu beklagen sind, fügt sich in die unglückselige Serie von Pannen und Skandalen, die den Bund als Bauherrn seit Jahrzehnten belastet. Diese fortgesetzte Geschichte der Peinlichkeiten begann nicht erst mit dem Rheinhochwasser, das die Schürmann-Bauten einst in Bonn heimsuchte, und dürfte auch mit den akuten Mängeln im Berliner Kanzleramt kaum zu Ende sein. Gerade sieben Jahre nach dem Erstbezug muss in der Regierungszentrale teuer saniert werden. Ob für die Kosten tatsächlich die Baufirmen haften, ist erfahrungsgemäß nicht gleich so sicher, wie die aufgescheuchte Bundesbaugesellschaft behauptet. Schon oft blieben die Folgen von Pfusch am öffentlichen Bau an den Steuerzahlern hängen - so ist das nun mal, wenn der Bund als Bauherr auftritt. Verschwiegen werden konnte die jüngste Affäre aber nur bis zu dem Tag, an dem die Behörden mit kritischen Fragen konfrontiert wurden. Jetzt müssen sich alle Beteiligten ihrer Verantwortung und dem Urteil der Bürger stellen.

Quelle: Südwest Presse

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