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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Lage in Darfur

Archivmeldung vom 12.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Welt schaut empört nach Tibet, wo die Menschen im Vorfeld der Olympischen Spiele mit ihrem Protest auf die Jahrzehnte lange Unterdrückung durch China aufmerksam machen. Es ist schlimm, was hier passiert.

Doch darüber sollte die internationale Gemeinschaft nicht vergessen, was sich seit fünf Jahren in der sudanesischen Krisenregion Darfur abspielt. Es ist ein Skandal und eine Schande zugleich, dass hier dem schlimmsten Völkermord der Gegenwart noch immer kein Ende gesetzt worden ist. Es mussten erst 200 000 Menschen sterben und zwei Millionen flüchten, bevor der UN-Sicherheitsrat sich überhaupt erst zu einer Friedensmission entschloss. Doch den Worten sind immer noch keine Taten gefolgt, das Morden geht weiter. Mit Appellen ist es nicht mehr getan. Und es ist auch Heuchelei, wenn China jetzt wenige Monate vor Beginn der Spiele in Peking sein Engagement für Frieden in Darfur betont. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Immer noch liefert China Waffen, mit der die sudanesische Armee ihre Bombardierungen im Westen fortsetzen kann. Nach dem Massaker in Ruanda mit 800 000 Toten hat die Welt gesagt: »Nie wieder.« Das war gelogen.

Quelle: Westfalen-Blatt

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