Südwest Presse: Kommentar zu Deutsche Bank
Archivmeldung vom 29.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJosef Ackermann darf sich freuen. Die Geschäfte der Deutschen Bank laufen rund, der Börsenkurs steigt, das Gerede vom Übernahmekandidaten verstummt. Die Strategie des Schweizers zahlt sich immer mehr aus, der Gewinn explodiert und die Rendite bewegt sich in den Regionen, die im Konzert der Branchengroßen offenbar notwendig sind.
Die Deutsche Bank hängt ihre deutschen Konkurrenten jedenfalls immer
weiter ab und spielt international wieder in der Spitze der Liga mit.
Ackermann und seine Kollegen werden sich nicht zurücklehnen. Das
Investmentbanking wird forciert, das Privatkundengeschäft in
Deutschland und im Ausland - jetzt auch in China und Indien -
ausgebaut. Dass die Bank in Rumänien nicht zum Zug kommt, dürfte
Ackermann allerdings ärgern. Denn wirklich stark ist sein Haus in
Osteuropa noch nicht. Trotzdem: Dass die Postbank jüngst mit der
Übernahme des BHW einen Coup gelandet hat und die seit langem größte
Finanz-Übernahme in Deutschland stemmt, kann die Deutsche Bank gut
verkraften. Sie wird auch hierzulande ohne große Partner vorankommen.
Große geschäftliche Risiken scheint es kaum zu geben. Größer ist die
Gefahr, dass die Bank ihren strategischen Kopf verliert. Das Thema
Mannesmann schwebt nach wie vor wie ein Damoklesschwert über dem
Geldhaus und seinem Vorstandssprecher.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse