Lausitzer Rundschau: Zu deutsche Wirtschaft/Fachkräfte
Archivmeldung vom 29.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Arbeitsmarkt bietet ein zwiespältiges Bild. Auf der einen Seite sind über 4,5 Millionen Menschen ohne Job. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen und der Älteren, die keine Beschäftigung haben, steigt mit jedem Monat an.
Auf der anderen Seite ruft die Wirtschaft
inzwischen laut Alarm, weil im Gefolge einer anziehenden Konjunktur
in immer mehr Branchen höher und hoch qualifizierte Fachkräfte
fehlen.
Ein Grund dafür ist sicher die zyklische Nachfrage auf dem
Arbeitsmarkt. In den 90er-Jahren hatten es zum Beispiel
Maschinenbauer und Elektrotechniker schwer, eine Stelle zu finden.
Als entsprechend unattraktiv galt jungen Leuten das Studium. Diese
Lücke macht sich heute empfindlich bemerkbar. Zudem muss es sehr
nachdenklich stimmen, dass es immer mehr junge, exzellent
ausgebildete Nachwuchskräfte ins Ausland zieht. Es erscheint ihnen
attraktiver als die Rahmenbedingungen in Deutschland.
Hierauf
schlüssige Antworten zu finden, ist die Aufgabe von Politik und
Wirtschaft gleichermaßen.
Unternehmen sollten aber auch über den von ihnen gepflegten
"Jugendwahn" der vergangenen Jahre stärker nachdenken. Auch Ältere,
die heute keine Arbeit haben, können wertvolle Mitarbeiter sein. Der
größer werdende Engpass bei den hoch Qualifizierten gibt uns zudem
einen Vorgeschmack darauf, was angesichts der demografischen Kurve
ohnehin die nächsten Jahre auf dem Arbeitsmarkt droht, wenn die
Wirtschaft die Lehrlingsausbildung nicht endlich ernster nimmt.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau