Neues Deutschland: zum Abschluss CSU-Pateitages
Archivmeldung vom 01.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEndlich! Bayern und die CSU haben neun Monate dauernde Chaostage und damit Edmund Stoiber hinter sich. Der Ex-CSU-Chef und Ex-Ministerpräsident hat die Seinen noch einmal tüchtig auf die Geduldsprobe gestellt - mit nicht enden wollenden Reden, in denen er vor allem sich selbst hochleben ließ, die politische Konkurrenz beschimpfte und den Nachfolgern manchen Seitenhieb verpasste.
Doch jetzt sind Erwin Huber und Günther
Beckstein da, wo sie hinwollten. Der eine im Chefsessel der Münchner
Parteizentrale, der andere in der Beletage der Staatskanzlei. Und
Horst Seehofer beguckt sich deren Strampeleien aus Berlin und wartet
auf die nächsten Wahlergebnisse daheim, um womöglich doch noch
zuzuschlagen. Das Chaos in Bayern ist mitnichten gebannt.
Vom Ende der Ära Strauß war die Rede, von Zäsur und Generationenwechsel. Nichts von alledem stimmt. Der große Franz Josef saß nicht nur Stoiber im Nacken, auch wenn der sich zu seinem Sohn ausgerufen hat. Das Fußaufstampfen um den bundespolitischen Einfluss der CSU haben deren Repräsentanten von Kindesbeinen auf gelernt. Und angesichts des 61-jährigen Hubers und fast 64-jährigen Becksteins den Generationenwechsel auszumachen, hätte ähnlichen Unterhaltungswert wie Stoibers Transrapid-Erklärung. Dass in Bayern Uhren anders ticken, ist allgemein bekannt. Dennoch dürfte der Versuch, mit der Kraft zweier Herzen zusammenzuhalten, was längst erodiert, zum Scheitern verurteilt sein.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland