Neues Deutschland: zum Problem der Berrschbarkeit der Technologien
Archivmeldung vom 18.03.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Dennoch begibt er sich ständig in Gefahr, indem er Technologie schafft, derer er sich extensiv bedient - die gefährlichste davon: die Atomenergie. Genutzt, um den Hunger nach Energie zu stillen und geeignet, Wenigen gigantische Gewinne zu garantieren.
Die Zweifler versucht man ruhig zu stellen, mit dem Versprechen, durch genügend Risikoberechnungen und Vorsichtsmaßnahmen die selbstgeschaffenen Gefahren beherrschen zu können. Auch von den Naturgewalten wird behauptet, sie ließen sich unter Kontrolle halten. Mit Bollwerken, Sicherheitsstandards und neuester Technik glaubte man sich bis vor wenigen Tagen so sicher, um selbst noch in Gefahrenzonen Atomkraftwerke bauen zu können. Doch die Katastrophe in Japan zeigt - wieder einmal -, dass der Mensch weder Herr über die Natur noch über die Atomkraft ist. Das Erdbeben war stärker als alles, mit dem gerechnet wurde, der Tsunami höher, als die Schutzmauern reichten - und die Vielzahl von Sicherheitsmaßnahmen, die die Wahrscheinlichkeit einer Atomkatastrophe auf das ominöse Restrisiko minimieren sollten, waren am Ende eben doch nicht ausreichend. So stehen die Menschen in Japan nun den außer Kontrolle geratenen Atommeilern gegenüber - nicht etwa mit annähernd gleichwertigen Kräften, sondern, bildlich gesprochen, mit einem Eimer Wasser in der Hand.
Quelle: Neues Deutschland