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WAZ: Sparen mit Risiko

Archivmeldung vom 19.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kaum Stromersparnis, kaum Zeitersparnis, aber eben auch kein unverantwortliches Sicherheitsrisiko. Die flächendeckende Untersuchung der Landesregierung zu den inzwischen vielen tausend abgeschalteten Ampeln in der Nacht offenbart, dass immer mehr klamme Kommunen im Kleinkrieg mit den Kosten ab 23 Uhr die Regeln im Straßenverkehr lockern - und damit keineswegs schlecht fahren.

Denn abgesehen von wenigen unrühmlichen Ausnahmen sind die Unfallfolgen an den abgedunkelten Kreuzungen verschwindend gering. Die allermeisten Städte gehen also sorgsam um mit der Freiheit, die ihnen die Straßenverkehrsordnung lässt. Auf Signalanlagen wird in den allermeisten Städten nur dort verzichtet, wo man es den nächtlichen Autofahrern zutrauen kann.

Der immer wieder aufscheinende Anfangsverdacht, auf Kosten der Sicherheit könnte gespart werden, ist durch das jüngste Zahlenwerk bestmöglich ausgeräumt. Bundesweit verbindliche Vorgaben für die Ampel-Nachtabschaltung, nach denen Regulierungsgläubige bereits vernehmbar riefen, sind deshalb verzichtbar.

Niemand kennt die Gefahrenpunkte im lokalen Straßenverkehr so gut wie die Entscheidungsträger vor Ort. Ihnen auch hier wieder bürokratische Vorschriften machen zu wollen, grenzte an politische Geisterfahrerei.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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