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Neue OZ: Gefahr nicht gebannt

Archivmeldung vom 28.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gab es so etwas je zuvor? Großbanken verheben sich, müssen Milliarden abschreiben, dennoch ist Deutschlands prominentester Banker Josef Ackermann zufrieden, und die Börsenkurse schießen in die Höhe. Der Grund: Es hätte weit schlimmer kommen können, etwa in Gestalt einer Teilverstaatlichung der Banken oder einer völligen Pleite Griechenlands. Stattdessen ging gestern nach dem Krisengipfel eine Welle der Erleichterung um die Welt.

Aber Entwarnungen und Kurssprüngen ist spätestens seit der vermeintlich überwundenen Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 nicht mehr zu trauen. Auch damals, nachdem eilig Banken gerettet und Konjunkturpakete geschnürt worden waren, schien es, als sei das Schlimmste vorüber. Dann belehrten die Griechen die Optimisten mit ihrem Offenbarungseid eines Besseren. Zur Freude besteht noch kein Anlass. Niemand weiß, ob der 50-prozentige Schuldenschnitt und die Hilfspakete ausreichen, um Griechenland wiederzubeleben. Niemand weiß, ob die Banken mit den 106 Milliarden Euro Stütze auskommen werden, die ihnen auf dem Gipfel zugesagt wurden, um den Schuldenerlass für Griechenland abzufedern. Niemand weiß, ob die Golfstaaten, China und Indien, die nun kräftig europäische Staatsanleihen kaufen sollen, dies auch tun. Und vor allem weiß niemand, wie groß die Risiken für Europa wirklich sind, die Italien während der Ära Berlusconi angehäuft hat.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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