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Westfalenpost: Stimmungsforschung Grenzen der Konjunktur-Meteorologie

Archivmeldung vom 27.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn es nur nach der wissenschaftlich erforschten Stimmung von Verbrauchern und Unternehmern ginge, wäre uns Deutschen im WM-Jahr 2006 der Weltmeister-Titel beim Wachstum schon kaum mehr zu nehmen. Seit Monaten schon weisen die Indizes der Konjunktur-Meteorologen von Ifo und GfK immer neue Rekorde für Geschäfts- und Konsumklima aus.

Doch Hoffnungen, Erwartungen und was sonst noch alles erhoben und gemessen wird sind wenig wert, wenn am Ende nicht auch der Rubel entsprechend rollt. Nicht Launen oder Stimmungen, sondern Absatz, Umsatz und Erträge bestimmen die Konjunktur. Zwar deutet derzeit einiges darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft endlich wieder in Fahrt kommt. Doch ob es tatsächlich zu einem tragfähigen Aufschwung langt, bleibt abzuwarten.
Trotz Exporterfolgen, gefüllter Auftragsbücher und guter Erträge nährt manches die Skepsis. So mag sich das Tempo des Stellenabbaus verringert haben - ein Befreiungsschlag am Arbeitsmarkt ist aber nicht in Sicht. Zudem drücken hohe Energiepreise im Verbund mit weithin stagnierenden Löhnen die Realeinkommen. Beides bremst den Konsum, die Achillesferse der Konjunktur. Darüber kann auch die GfK-Erhebung nicht hinweg täuschen. Zumal nicht plötzlicher Reichtum, sondern eher die drohende Mehrwertsteuererhöhung entscheidend zur größten Kauflust seit D-Mark-Zeiten beigetragen hat.

Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost

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