Rheinische Post: Journalisten getötet
Archivmeldung vom 09.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAn dem Tag, an dem im nordfranzösischen Bayeux Europas erste Gedenkstätte für getötete Journalisten enthüllt wurde, wurden in Afghanistan zwei deutsche Journalisten und in Russland eine regierungskritische Kollegin ermordet.
Allein von 1997 bis zum
vergangenen Jahr wurden 406 Journalisten im Einsatz getötet, seit
1944 - als die Alliierten Bayeux als erste französische Stadt
befreiten - sind es inzwischen mehr als 2000.
Demokratien gründen auf freier Meinungsäußerung und mutiger
Berichterstattung. Menschen informieren andere über Misstände und
Skandale, über Rechtsverletzungen, Demütigungen, Kriege und Krisen.
Wenn sie es nicht täten, würde vieles von dem unter dem Teppich der
Geschichte verborgen bleiben. Kritische Journalisten sind unbequem.
Ob sie in Afghanistan, Tschetschenien, im Irak oder in afrikanischen
Bürgerkriegen aufkreuzen, immer riskieren sie an solchen Brennpunkten
ihr Leben. Die wie immer gearteten Machthaber und Fanatiker wissen,
wie sich Kritik und Aufklärung verhindern lassen: durch Gewalt gegen
unliebsame Kritiker. Doch die Wahrheit kann niemand unterdrücken,
wohl ihre Verbreitung auf Zeit behindern. Nie darf es dazu kommen,
dass Reporter aus Angst stumm werden.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post