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Rheinische Post: Skandalöse Zustände in Schlachthöfen

Archivmeldung vom 11.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Jede zweite Hähnchenfleisch-Probe im Einzelhandel ist mit einem Erreger befallen, der beim Menschen zu schweren Durchfallerkrankungen führen kann. Die Verbreitung des Erregers Campylobacter auf frischem Geflügelfleisch hat in den letzten Jahren sogar noch drastisch zugenommen. Das ist nicht nur beunruhigend, sondern skandalös. Politik und Behörden müssen den Befall endlich eindämmen. Unerträglich ist für viele Verbraucher die Massentierhaltung in Hallen ohne Bewegungsraum oder natürliches Licht.

Zudem pumpen viele Mastbetriebe die Tiere voll mit Antibiotika, so dass sich die besonders gefährlichen antibiotikaresistenten Erreger im Fleisch zunehmend verbreiten können. Viele Kunden entscheiden sich deshalb gegen billiges Geflügelfleisch. Doch im Falle des Durchfallerregers sind es eher die Missstände auf den Schlachthöfen, die zu seiner Verbreitung beitragen. Mangelnde Hygiene dort ist die Hauptursache für den Anstieg der Fallzahlen. Gegen Lohndumping in Schlachtbetrieben haben Politik und Tarifpartner zwar angekämpft, doch die Beschäftigten klagen weiterhin über geringe Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen. Um sicher zu gehen, dass der Verzehr von Hähnchenfleisch nicht zu einer Infektion führt, hilft anscheinend nur: Bitte gut durchbraten!

Quelle: Rheinische Post (ots) VON BIRGIT MARSCHALL

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