Neue OZ: Verbraucher informieren
Archivmeldung vom 17.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas hatte sich die Politik anders vorgestellt, als sie 2003 das umstrittene Einwegpfand einführte. Umweltschädliche Dosen sind zwar wie gewünscht weitgehend vom Markt verschwunden; dafür aber werden Getränke mehr und mehr in - für den Handel bequemen - Wegwerfverpackungen aus Kunststoff angeboten.
Der Kunde greift gern zum Billigwasser, das Discounter für ein paar Cent anbieten, dessen Verpackung aber die Umwelt unverhältnismäßig belastet. Die Mehrwegquote ist insgesamt bereits unter 50 Prozent gesunken, vorgeschrieben sind laut Verpackungsverordnung über 80 Prozent.
Die Initiative weist daher den richtigen Weg. Vor allem die deutlichere Kennzeichnung der Getränke als "Mehrweg" und "Einweg" ist überfällig. Viele Verbraucher achten nicht auf diesen Unterschied, denn auf beide Verpackungsarten wird ja Pfand erhoben. Ökologisch aber sind wiederbefüllbare Flaschen den Plastikbehältnissen, die nach einmaligem Gebrauch in den Schredder kommen, überlegen - auch wenn die Mehrfachnutzung natürlich aufwendig ist.
Ein Einweg-Verbot zu fordern ist indes unrealistisch: Das EU-Recht steht dem entgegen. Eine deutlich verbesserte Verbraucherinformation aber kann schon einiges bewirken, sodass auch die kräftige Keule einer Zwangsabgabe vorerst im Schrank bleiben darf.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung