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Ostsee-Zeitung: Hinrichtung eines Briten in China

Archivmeldung vom 30.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Urteil, so viel scheint sicher, ist kein faires. Es ist vor allem ein politisches. China demonstriert mit diesem grausamen Richterspruch dem Westen vor allem eines: Stärke. Das Todesurteil ist - so makaber es klingen mag - die Zurschaustellung eines neuen politischen Selbstbewusstseins, quasi die spätpubertäre Muskelshow einer noch halbstarken Supermacht.

Die Hinrichtung des Briten ist nur ein Puzzle in einem neuen Gesamtbild, das das Reich der Mitte von sich malt. Seine Aussage: China ist wieder wer! Immer offener bietet das Land dem Westen die Stirn. Weder dachte es in der Finanzkrise daran, seine künstlich unterbewertete Währung zu stärken, um den US-Dollar zu stärken noch war es beim Klimagipfel bereit, seiner aufstrebenden Wirtschaft irgendwelche Fesseln anzulegen. Dass vor allem die Briten in Kopenhagen China als Blockierer an den Pranger stellten, mag heute wie eine höhnische Vergeltung wirken. Anmerken lassen werden sich Pekings Machthaber dies aber nicht. Sie werden nur milde lächeln.

Quelle: Ostsee-Zeitung

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