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Allg. Zeitung Mainz: Olympischer Sog

Archivmeldung vom 11.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Olympia - alle vier Jahre das gleiche Spiel: Nach einem ausgiebigen EM-Frühsommer ist das Interesse an den Olympischen Spielen gering - "diesmal ohne mich". Mit jedem Einschalten aber entwickeln sich die Spiele dann doch zur TV-Droge. Vor der Schlussfeier schließlich die bange Frage, was man in Zukunft mit den angebrochenen Abenden anfangen soll. Auf den Zuschauer überträgt sich der olympische Sog vor allem bei der zufälligen Zeugenschaft des Siegerglücks in den Randsportarten und weniger bei den planbaren Quotenhits eines Superstars wie Usain Bolt.

Auch an ihrem Schauplatz haben die Spiele erst nach und nach ihren Glanz entfaltet. Was wurde London 2012 im Vorfeld totgeredet: Eine Stadt, die diese Spiele nicht brauche, ein Publikum, das sich für dieses Spektakel nicht begeistern werde, ein Verkehrssystem, das dieses Großereignis nicht verkrafte. Die schönsten Vorhersagen sind immer noch die, die nicht eintreffen. Auf das Abschneiden der deutschen Mannschaft mag man diese Weisheit nicht beziehen. Auch wenn die Kanuten die Medaillen-Bilanz noch merklich aufgebessert und die sympathischen Beachvolleyballer für unverhofften Glanz gesorgt haben - die Zahl der Ausfälle vermeintlicher Favoriten war übergroß. Vor allem im Deutschen Schwimmverband, dessen strukturelle Probleme vor vier Jahren in Peking nur durch die beiden Goldmedaillen von Britta Steffen überdeckt wurden, muss eine schonungslose Analyse folgen. Auf der anderen Seite dürfen wir uns fragen, ob eine so erfolgreiche Industrienation wie Deutschland zwingend in den vordersten Medaillenrängen vertreten sein muss. So naiv die olympische Losung ist, dass dabei sein alles sei, so wenig ist dieses Land darauf angewiesen, sein Selbstbewusstsein aus der Anzahl der Goldmedaillen seiner Sportler zu ziehen. Wenn Aufbauprogramme für den Leistungssport - wie in Großbritannien - auf Kosten von Investitionen für den Breitensport gehen, dann können wir darauf verzichten.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz (ots)

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