Neue OZ: Schlechtes Zeugnis
Archivmeldung vom 09.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie ersten Ergebnisse des Pflege-TÜV machen auch gleich die Mängel des Benotungssystems deutlich: So erreichten zwar zwei Drittel der Heime die Gesamtnote "gut" oder "sehr gut". Doch es ist nicht auszuschließen, dass sie ausgerechnet in Kernbereichen schlecht abschnitten.
Dafür spricht, dass jede sechste Einrichtung schlechte Noten für die eigentliche Pflege erhielt. Damit sehen sich die Kritiker in ihren Befürchtungen, schwere Defizite in einzelnen Bereichen können durch gute Noten bei anderen Kriterien ausgeglichen werden, bestätigt.
Doch wenn Notengebung schon in der Schule oft nur unzureichend funktioniert, wie soll sie dann in Pflegeheimen reibungslos klappen? Klar ist: Es muss nachgebessert werden. Solange sollten sich Angehörige auf der Suche nach einem Pflegeplatz auf keinen Fall nur nach der Gesamtnote richten. Die Bewertung von Einzelkriterien vor allem im pflegerischen Bereich muss bei der Auswahl eine ganz wesentliche Rolle spielen. Ein schlechtes Zeugnis stellen sich aber auch alle aus, die die Verantwortung für die Zustände in den Heimen allein den Prüfern überlassen möchten. Für Ärzte, Pfleger, Apotheker und auch Angehörige gilt: Augen auf und gegebenenfalls einschreiten!
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung