Rheinische Post: Libanons Attentate
Archivmeldung vom 13.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer jüngste Mord am Abgeordneten und Syrien-Kritiker Gibran Tueni ist der 13. seit dem Mord am früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri im Februar. Seitdem kommt der Libanon nicht mehr zur Ruhe. Die politischen Verhältnisse drohen zu destabilisieren.
Das hat Wirkungen weit über das Land hinaus.
Jerusalem wird unruhig, denn vom Süden des Libanon operierte die
Hisbollah mit Terror gegen Israel. Das war möglich, weil Syrien als
Schutzmacht des Libanon und der Hisbollah auftrat. Internationaler
Druck erzwang im April den Abzug der Syrer, doch dauerhafte
Entspannung brachte das nicht. Der syrische Einfluss ist einfach zu
groß. Die Statthalter des Regimes in Damaskus geben nicht auf. Sie
operieren aus dem Dunklen heraus - die physische Präsenz der Truppen
ist zwar geschwunden, doch viel vom alten Einfluss ist geblieben.
Genau dies prangert der UN-Chefermittler Detlev Mehlis in seinem
Bericht zum Hariri-Mord an. Der deutsche Oberstaatsanwalt deckte
Verbindungen bis in den Präsidenten-Palast in Damaskus auf. Seitdem
steht Syrien am Pranger. Die Uno wird Mehlis heute anhören und
darüber beraten, wie gegen Damaskus vorgegangen werden kann. Beirut
fordert ein internationales Tribunal, es will die Welt mobilisieren.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post