Rheinische Post: Waffen für Gaddafi
Archivmeldung vom 04.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutsche Aufregung über die Zusage von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, Libyens Diktator Gaddafi einen Atomreaktor zu liefern, zielte vermutlich in die falsche Richtung: Dem Despoten von Tripolis ging es beim zynischen Geschacher um das Los der zum Tode verurteilten bulgarischen Krankenschwestern offenbar gar nicht so sehr um Nukleartechnologie.
Viel mehr interessierte sich Gaddafi für
ganz konventionelle, aber hochmoderne Waffentechnik "made in France".
Nach tagelangem Herumeiern wird nun endlich auch offiziell
eingeräumt, was Libyens starker Mann geliefert bekommt:
Panzerabwehrraketen für 168 Millionen Euro, Funkausrüstungen und
obendrein wohl auch noch eine komplette Rüstungsfabrik. Offenbar
verhandelten französische Kanonenhändler schon seit geraumer Zeit mit
Gaddafi, doch Bedenken der europäischen Partner - allen voran
Deutschlands - blockierten bislang den Abschluss von
millionenschweren Rüstungsverträgen. Nun ist der Weg frei, zur
gegenseitigen Freude in Tripolis und Paris, und wir dürfen sicher
sein, dass auch künftig eine Hand die andere wäscht. Peinlich ist:
Über den Rüstungskonzern EADS ist auch Deutschland indirekt mit an
dem Waffen-Deal beteiligt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post