Lausitzer Rundschau: Wirtschaft lobt sich für Lehrstellenbilanz Niedrige Hürden
Archivmeldung vom 30.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie gute Wirtschaftskonjunktur beflügelt auch den Lehrstellenmarkt. Noch nie war der Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge so rasant wie im Vorjahr. Dass der seit 2004 geltende Ausbildungspakt dafür mitverantwortlich ist, steht außer Frage.
Bringt er doch Politik und Wirtschaft in einen gewissen
Zugzwang, möglichst allen Jugendlichen nach ihrer Schulzeit eine
Perspektive zu bieten. Sprichwörtliche Wunder sind von der Abmachung
trotzdem nicht zu erwarten. Das liegt auch an ihren relativ niedrigen
Hürden: Neu eingeworbene Lehrstellen sind eben nicht automatisch
zusätzliche Lehrstellen. Viele Unternehmen bieten keine
kontinuierliche Ausbildung an, sie bauen also auch Lehrstellen ab.
Angesichts des demografischen Wandels ist das sicher problematisch.
Noch steigt die Zahl der Bewerber. Doch schon in wenigen Jahren wird
es deutlich weniger Lehrstellensuchende geben. Darauf müssen sich die
Betriebe heute einstellen. Erschwert wird ihnen das Geschäft zum Teil
durch unzureichende schulische Kenntnisse der Interessenten. Sie
stellen den Löwenanteil der Altbewerber, die seit Jahren vergeblich
ihre Warteschleifen drehen. Für sie gibt es bislang keine geeigneten
Förderinstrumente. Ein Staat wie Deutschland, der schon wegen seiner
Armut an natürlichen Rohstoffen auf den Reichtum in den Köpfen setzen
muss, kann sich diesen Zustand nicht mehr länger leisten. Auf ihrer
jüngsten Klausurtagung haben die Fraktionsspitzen der Großen
Koalition das Problem der Altbewerber beklagt. Noch besser wäre es,
der Einsicht würden rasch praktikable Gegenkonzepte folgen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau