Südwest Presse: Kommentar zum Rauchen
Archivmeldung vom 29.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittToleranz könne man von den Rauchern lernen, frozzelte der frühere italienische Staatspräsident Sandro Pertini. Es habe sich noch nie ein Raucher über einen Nichtraucher beklagt. Inzwischen hat sich das Rauchverbot in Italiens Gaststätten durchgesetzt. Selbst auf Restaurant-Terrassen gilt Null-Toleranz.
Vom Niedergang der
Gastronomie ist nichts zu hören. Und Kellner stehen allenfalls zum
Rauchen auf der Straße.
In Deutschland wird ein Rauchverbot den Speiselokalen auch nicht den
Garaus machen. Im Gegenteil. Blauer Dunst beim Essen erhöht den
Genuss nun wirklich nicht. Das können selbst eingefleischte Raucher
nicht bestreiten. Die wenigen seriösen Untersuchungen bestätigen
dies. Ein Rauchverbot, das in vielen Ländern gilt, hat zumindest
keinen negativen Einfluss auf den Umsatz der Restaurants. Mit diesem
Argument wird der deutsche Hotel- und Gaststätten das Verbot
jedenfalls nicht aufhalten. Und dass seine Selbstverpflichtung in
Lokalen mit einem Raum zudem nur eine Scheinlösung darstellt, weiß er
genauso gut wie die Unionspolitiker, die sich gegen ein generelles
Verbot stemmen.
Raucher werden sich darauf einstellen müssen: Zumindest wo gespeist
wird, ist Qualmen bald zu Recht auch in Deutschland tabu. Ob Horst
Seehofers Cocktailbar hingegen ein Tabakrefugium bleibt? Die Gäste
müssten zumindest vor Betreten der Lokalität wissen, woran sie sind.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse