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Südwest Presse: Kommentar zur Tarifpoltik

Archivmeldung vom 28.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jetzt werden wieder die roten Fahnen der IG Metall vor ausgesuchten Werken wehen. Doch vom Lärm der gewerkschaftlichen Trillerpfeifen braucht sich das Land, das sich gerade an deutlich sinkenden Arbeitslosenzahlen zu erwärmen beginnt, nicht allzu sehr erschrecken lassen.

Der Warnstreik gehört noch zur Dramaturgie dieser Tarifrunde. Ebenso wie das unvermeidliche Wort von der Provokation der Arbeitgeber, die ihr Angebot nicht zu erhöhen bereit waren. Dass freilich auch die IG Metall ihre Forderung nicht zu senken gewillt war, sollte nicht übersehen werden. Und wer es lieber rechnerisch will: Der künftige Abschluss wird von der 6,5-Prozent-Forderung mindestens so weit entfernt sein wie vom 3,0-Prozent-Angebot.
Hinter den Kulissen geht es um die 4 vor dem Komma. Auf die werden sich die Mitarbeiter einstellen dürfen - aber nicht als vollständig tabellenwirksamen Zuschlag. Die Differenzierung zwischen einer dauerhaften Erhöhung der Entgelte und einer - wie auch immer genannten - auf die Dauer des Vertrages beschränkten Zahlung ist das Thema.
Entsprechende Modelle werden am Donnerstag durchgerechnet. Erst dann beginnt der Ernst. Natürlich werden die Arbeitgeber nachbessern. Ein Streik träfe sie jetzt empfindlich. Aber jene noch mehr, die nach einem überhöhten Abschluss ihren Job verlieren. Weil die IG Metall das auch weiß, hat die Vernunft eine Chance.

Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

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