Rheinische Post: Bald werbefrei?
Archivmeldung vom 25.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOrganisiert sich der deutsche Rundfunk nach britischem Vorbild? Jahrzehnte lang wurde jeder, der das Modell eines ausschließlich durch Gebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der Werbung komplett der privaten Konkurrenz überlässt, mit tatkräftiger Verachtung der Betroffenen bestraft.
ARD und ZDF wollten beides: Die
Gebühr, die sie unabhängig von der Wirtschafts-Konjunktur macht, und
die Werbung, die Zusatz-Geld bringt. Die öffentlich-rechtlichen
Anstalten konnten sich immer auf die Unterstützung der SPD verlassen.
Jetzt deutet sich ein Wandel an. Kurt Beck, Ministerpräsident von
Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der SPD-Medienkommission, zurzeit
auch Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder, kann sich auf
längere Frist ARD und ZDF ohne Werbung vorstellen. Auch ein
ARD-Intendant, der Stuttgarter Peter Voß, hält den Gedanken für
erwägenswert.
Woher der Meinungswandel?
Einmal zeigt das britische Beispiel, dass
die nur durch Gebühren finanzierte BBC immer noch zu den
angesehensten Sendern der Welt zählt. Stärker noch aber ist der Druck
der EU-Kommission. Die missbilligt seit langem die Mischfinanzierung.
Jetzt signalisiert die Politik, sie hat die Mahnungen verstanden.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post