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Rheinische Post: Falscher Kaufanreiz

Archivmeldung vom 23.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf den ersten Blick klingt der SPD-Plan zur Ankurbelung des Pkw-Verkaufs genial: Wird der Erwerb eines Klein- oder Mittelklassewagens mit einem zinsgünstigen Darlehen belohnt, könnte der schwächelnde Auto-Absatz in Deutschland schon 2009 wieder an Fahrt gewinnen.

Da nur Fahrzeuge mit verbrauchsarmem Motor in Frage kommen, tun Bund und Verbraucher gleich noch etwas Gutes für die Umwelt. Hauptprofiteure wären Käuferschichten, die sich ohne Billig-Kredit vom Staat einen Neuwagen nicht leisten könnten. Ganz nebenher sinkt die deutsche Importabhängigkeit vom Öl. So viel zur Idee. Doch sollten Politiker die Finger davon lassen. Das Förderprogramm wäre nichts als ein neuer Schattenhaushalt, für den am Ende doch wieder der Steuerzahler aufkommen muss. Die CO2-Ersparnis wäre gering  schon heutige Pkw, im Schnitt acht Jahre alt, sind keine "Stinker" mehr wie in der Zeit vor dem Katalysator. Und Mitnahmeeffekte drohen, wenn die Arztgattin ihren Golf oder Mini per KfW-Kredit kauft. Das beste Förderprogramm für den Konsum sind Steuer- und Abgabensenkungen gerade am unteren Ende der Lohnskala. Doch für die Politik ist es bekanntlich ungleich schwieriger, Ausgaben und Abgaben zu senken, als neue Programme aufzulegen.

Quelle: Rheinische Post

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