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Mittelbayerische Zeitung: Zum Ende der Atlantis-Ära

Archivmeldung vom 22.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Schade, schade. Gestern wurde mit der Raumfähre "Atlantis" die grandioseste aller Flugmaschinen ausgemustert. Die technischen Fähigkeiten der Space Shuttles sind legendär: Ihre 18 Meter lange Nutzlastbucht konnte Objekte bis zum märchenhaften Gewicht von 24,5 Tonnen plus sieben Astronauten befördern. Ihr Nachteil: Die Raumfähren waren viel zu kompliziert und teuer.

Die einst kalkulierten Kosten von 10,5 Millionen Dollar pro Start haben sich bald verfünfzigfacht. Doch die hohen Kosten haben mit der Genialität des Konzeptes nichts zu tun, die gelten auch für den Wankelmotor oder die mechanische Uhr. Die nie realisierten deutschen Raumfähren Sänger und Sänger II (Junkers, MBB) verfolgten einen einfacheren Weg zum selben Ziel. Durch die hektische Entwicklung der Hard- und Software in diesen 30 Jahren wurden die Shuttles ständig nachgerüstet. Die "Atlantis" verfügte schon über neue Hitzeschutzmatten, die die superempfindlichen 20 000 Kacheln hätten ablösen können. Was Nachfolge-Systeme billig und privat leisten werden, steht noch in den Sternen. Dem Spirit der Shuttle-Ära wird man lange nachtrauern.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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